Dienstag, 14. Oktober 2003
160 gone.
A few weeks ago I've entered the "160 Zeichen" competition. The idea is to write not more than 160 words about a given topic. There are three you can choose from and you may enter as many times as you wish.

So I did but only once. After I finished typing in my 160 words into the submission form I gentley pressed the submit button only to realize that I have not saved my little writing anywhere else. My last hope was a confirmation email saying "Thank you for entering the contest. Your text has been attached for confirmation." But the email never came and maybe this is a good thing and done intentionally as the same applies for text messages: You type in 160 or less words, send it off and your writing vanishes into the dark - leaving you with the uncertainty of it arriving where it should arrive and it triggering what it was meant to trigger.

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|\| scarification |\|
A form of body modification that involves cutting into the skin and "aggrivating" the wound to produce scarring in a particular design or pattern. This should only be done by a professional in order to prevent infection.
[Source: tattoo.about.com]
Kurz vor dem Abitur habe ich das Handtuch geworfen und die Schule verlassen. Dabei ging es wirklich nur mehr um wenige Wochen Theater die durchzustehen gewesen waeren. Und doch, kurz vor dem Ziel musste ich da raus, sonst waere ich komplett irre geworden. Ein Lehrer hatte mir praktisch angedroht, dass es eh keinen Zweck haette, dass ich ein Idiot waere und es im Leben zu wahrscheinlich nichts sinnvollem bringen wuerde.
Die Entscheidung wurde mir aber auch sehr einfach gemacht, meine Noten in den anderen Faechern waren im Keller, obwohl es nicht das Desinteresse war. Philosophie zum Beispiel faszinierte mich, nicht nur das Fach an sich sondern auch wie elegant der Professor dazu passte. Ein Russe, so glaube ich, der einem die Lust auf Tisch-Kritzelein mit Spruechen wie "Hast Du auf deine gemacht, musst du auf alle machen! Jeder sollte das gleiche haben!" die eben angestrebte Individualitaet kaputt geschmeckt hatte. Und so mochte ich das Fach, alles war an seinem Platz, auch seine Art und Sprueche, es war ja schliesslich Philosophie.
Zu der Zeit protestierte ich der Mathematik, die fade Logik aehnelte zu sehr dem analytischen Denken beim Konstruieren von lateinischen Saetzen - und mit Latein eben kam dann auch der Grund fuer meinen DropOut - da wollte ich dann einfach nicht mehr.
Wenn Dir jemand etwas beibringen will und dabei Interesse hat - und durch Interesse sollst Du lehren - dann pinselt er kein Fadenkreuz an die Tafel, rennt mit dem Kopf in eben dieses und laesst sich ueber den katastrophalen Abschnitt der Arbeiten aus. Auch hebt er nicht wieder einen - oder gar mich - muendlich hervor und markiert die Verstaendnisslosigkeit in den "katastrophalen Fehlern". Dabei bin ich es ja gewesen, der es nicht verstanden hat, und zwar das ganze Konzept nicht.
Auch war er ein paedagogisches Genie, ich war mal etwas zu laut beim Lachen, sowas kommt vor. Gute Lacher kommen immer spontan, die kann man nicht einfach so kontrollieren. Und meistens sind es eben diese Lacher, die einem leid tun, weil man kurz aufaellt ohne es zu wollen. Doch in dem Universum von manchne Menschen gibt es keine Guten Lacher und so erhielt ich eine miese Betragensnote, im uebrigen die erste miese, die er in seiner jahrelangen Laufbahn ausgestellt hatte - so hat er dann noch rumgeprotzt.
Aber okay, vier Wochen vor den Abschlussarbeiten war mir das ganze dann schon so dermassen scheiss egal. Waehrend die anderen noch die letzte Latein Arbeit geschrieben hatten, sass ich am Computer und habe brav an der Abitur Zeitung gelayoutet - hatte mir grossen Spass gemacht und die lokale Druckerei war davon auch begeistert.
Ein paar Tage spaeter war ich draussen und froh darueber. Jeder klappte die Haende vor dem Gesicht zusammen, warf mit Unverstaendnis. Meine Zukunft haette ich gerade weg geschmissen, vier Wochen noch und es waere ueberstanden, verrueckt waere ich und das ganze Sortiment rauf und runter.
Der Witz an der Sache war ja, dass ich neben der Schule ein bisschen gejobbt habe als Programmierer bei einem Provider. Anfangs weniger und dann immer mehr und das ganze lange vor der Existenz des Wortes „New Media“. Waehrend also jeder mir meinen Untergang prophezeite, bluehte ich auf und tat genau das was ich genoss und was mich interessierte. Und heute ist es wahrer denn je, meine Interessen sind unermesslich gestiegen, ich geniesse das was ich tue und freue mich auf neue moeglichen Unmoeglichkeiten, die ich erforschen will.

Nun fehlt nur noch der Grund, warum ich davon erzaehle, obwohl man fuer das Erzaehlen keinen wirklichen Grund braucht ausser dem Wollen. Jedoch es existiert ein weiterer Grund, mein Unverstaendnis naemlich mit Teilen des Bildungssystems, die eigentilch nur Zerstoeren als foerdern, die Studenten erzaehlen, wie sehr man sie doch garnicht hier haben will, die Medizinstudenten . Weil es zuviele von euch gibt. Aber keine Sorge, man werde euch schon noch alle rausfiltern und reduzieren. Und waehrend die harten Worte der Professoren durch die Saele schallen, sich durch die verdutzten und angewiederten Gesichter der Studenten vibrieren, waehrend dieser ganzen schon fast hass erfuellten Hetzerei, da uebersieht man fast den jungen Mann dort in der Ecke, der sich fest zum Entschluss gefasst hat Medizin zu studieren, jemand, der beim Zivildienst Courage, Zuverlaessigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Einfuehlsamkeit gezeigt und nie aufgegeben hat. Jemand, der Menschen gluecklich gemacht hat weil er da war, jemand, der sich um das Wohl der Leute sorgt. So jemand wird dann niedergebrettert, kleingefalten und dessen Zukunft auf schwarz gestellt. Klar, ein Kaempfer kaempft und kommt durch, vielleicht und hoffentlich, aber auf jeden Fall wird er sowas nie vergessen, den Gedanken an das Paradoxon, dass Helfen wollen eigentlich bestraft wird und unerwuenscht ist.

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